• PODCAST #2 SYNTHETISCHE SÜßSTOFFE – EINFLUSS DARM & GESUNDHEIT

    14. April 2020 • Kategorien: Allgemein

     

     

     

    Chemisch hergestellte Süßstoffe – gesund oder ungesund? Ein umstrittenes Thema und Grundlage vieler Diskussionen.

    Die aktuelle Podcast-Reihe zum Thema Süßstoffe besteht aus gleich drei Folgen. Beginnen möchte ich heute, indem ich dir verschiedene synthetisch hergestellte Süßstoffe vorstelle und wie sich diese auf deine Darmflora auswirken können. In den nächsten Folgen biete ich dir verschiedene natürliche Alternativen an und erkläre dir alles, was du über Zuckeralkohole wissen musst.

     

    Übersicht Podcast:

    00:54 min Einleitung
    02:20 min Was sind Süßstoffe?
    03:05 min Unterschied zu natürlichen Süßstoffen
    04:43 min Acesulfam
    05:18 min Aspartam
    05:45 min Zyklamat
    06:41 min Saccharin
    07:37 min Sucralose
    08:30 min Einfluss auf den Darm
    10:20 min Fazit

     

    Was sind Süßstoffe?

     

    • Stoffe, die zum Süßen von Lebensmitteln herangezogen werden.
    • Stoffe, die in ihrer Süßwirkung ein Vielfaches der Wirkung von Zucker vorweisen.
    • Haben weniger Kalorien als reiner Zucker und keinen Einfluss auf den Insulin Spiegel, daher gut für Diabetiker geeignet.
    • Kommen bspw. in Marmeladen, Light Getränken und Süßwaren vor, Sportler: Flavdrops, Proteinpulver, Riegel und weitere Nahrungsergänzungsmittel.
    • Seit vielen Jahrhunderten, zum Teil sogar Jahrtausenden bekannt und schon lange vor der Einführung von Zucker in Europa ein beliebter Nahrungszusatz gewesen.

     

    Synthetische Süßstoffe = industriell hergestellt: Aspartam, Acesulfam, Cyclamat, Sucralose, Saccharin etc.

     

    Sind Süßstoffe gesund/ungesund?

     

    Ein Süßstoff, der für die Europäische Union als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen ist, wurde eingehend untersucht und analysiert und darf somit als grundsätzlich unbedenklich für die Gesundheit angesehen werden.

     

    Im Folgenden gehe ich auf entsprechende Aspekte, die ich zu den einzelnen Süßstoffen gefunden habe, ein:

     

    Acesulfam:

     

    • Einer der moderneren synthetischen Süßstoffe.
    • Seit 1997 ist er jedoch in der Diskussion, da bei Ratten ab einer Fütterung mit 60 mg/kg Körpergewicht Erbgutveränderungen auftraten, allerdings kein Krebs oder eine andere Krankheit. Daher weiterhin zugelassen.
    • Wird sehr oft eingesetzt in energiereduzierten Lebensmitteln, vor allem Getränke, Süßigkeiten, Konfitüre und Desserts.

     

    Aspartam:

     

    • Personen, die an der Erbkrankheit Phenylketonurie leiden sollten Aspartam meiden.
    • Ein Zusammenhang zwischen mit Aspartam gesüßten Lebensmitteln und Krebsentstehung wurde geprüft, konnte aber nicht verifiziert werden.
    • Wird erneut überprüft, da noch kein toxikologisches Verfahren durchlaufen wurde.

     

    Zyklamat:

     

    • 35-mal höhere Süßkraft als Zucker.
    • Süßkraft tritt sehr schnell ein und verliert sich genauso schnell wieder. Aufgrund dieses Nachteils wird es oft mit Saccharin kombiniert.
    • Wird nach und nach durch modernere Süßstoffe ersetzt, ist noch zugelassen für energiereduzierte Getränke, Desserts, Brotaufstriche, Obstkonserven und Nahrungsergänzungsmittel.
    • ADI (=„Acceptable Daily Intake“), duldbare tägliche Aufnahmemenge: 7 mg/kg, da es bei extrem hohen Dosen im Tierversuch zu Schädigungen der Hoden kam. Das entspricht bei einer 60 kg schweren Person der Süßkraft von 15 g Zucker.

     

    Saccharin:

     

    • Ist der älteste bekannte Süßstoff.
    • Er ist 400 bis 500-mal süßer als Zucker und hitzestabil. Meist in Mischungen eingesetzt, da er die Süßkraft von Aspartam und Cyclamat erhöht.
    • Hat metallischen Beigeschmack.
    • Vor einigen Jahrzehnten Verdacht aufgekommen, dass hohe Mengen an Saccharin im Futter bei Ratten Krebs erzeugen könnten. Weitergehende Studien konnten dies jedoch nicht bestätigen.
    • ADI-Wert: 5 mg/kg, was der Süßkraft von 120 g Zucker bei einer 60 kg schweren Person entspricht.
    • Wird zum Süßen von Süßwaren auf Basis von Kakao und Trockenfrüchten, Soßen und Senf, alkoholischen Getränken und Nahrungsergänzungsmitteln verwendet.

     

    Sucralose:

     

    • Die Sucralose entsteht durch Ersetzen von OH-Gruppen (Hydroxygruppe) durch Chloratome in normalem Zucker.
    • Ist recht neuer Süßstoff mit der 600-fachen Süßkraft von Zucker.
    • Wird vom Körper nicht abgebaut und Ratten vertrugen ihn selbst bei Konzentrationen von 22% im Futter über ihr ganzes Leben.
    • Mit einem Sicherheitsfaktor von 100 belegt, ist er zugelassen mit einem ADI-Wert von 15 mg/kg.
    • Sollte nicht bei Fruktose Intoleranz eingenommen werden, da 15% in Fruktose umgewandelt wird.
    • Zugelassen ist er für energiereduzierte Produkte, unter anderem Getränke, Desserts, Marmeladen und Brotaufstriche, Süßwaren, Obst und Gemüsekonserven, Würzsoßen und Nahrungsergänzungsmittel.

     

    Synthetische Süßstoffe – Einfluss auf den Darm:

     

    • Relativ gut untersucht in Bezug auf Darmflora.
    • Laut der deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt es trotz widersprüchlicher Studienlage keine Hinweise auf ein erhöhtes Krebsrisiko durch synthetische Süßstoffe (in üblicher Dosierung). Dementsprechend sind eine ganze Reihe davon auch in der EU bedenkenlos zugelassen.
    • Darmflora ist komplex (zählt als Organ) Forschung im Anfang, was Mikrobiom angeht.
    • Tests meistens bisher nur an Tierversuchen, nicht an Menschen. Alles was an Modellen, in der Schale oder an Tieren getestet wurde, lässt sich nicht immer 1:1 auf den Menschen übertragen.
    • Am meisten untersucht sind die Süßstoffe Saccharin und Sucralose & zeigen, dass sie innerhalb von 1-2 Wochen eine Dysbiose (erhebliche Verschiebung der Darmflora) verursachen können.
    • 2014 zeigen auch Studien an Menschen negativen Einfluss. Stoffwechsel hat sich verändert / wurde durcheinander gebracht – Haben nicht abgenommen, sondern im Gegenteil: Sie haben eine Glukoseintoleranz entwickelt.
    • Die Veränderung der Darmflora war dafür verantwortlich, was man über Transplantationsexperimente herausgefunden hat.

     

    Synthetische Süßstoffe im Vergleich:

     

    Süßstoff E-Nummer
    ADI-Wert* /
    kg Körpergewicht
    bei 60 kg Körpergewicht
    Acesulfam K E 950 0 – 9 mg 0 – 540 mg
    Aspartam E 951 0 – 40 mg 0 -2.400 mg
    Cyclamat E 952 0 – 7 mg 0- 420 mg
    Neohesperidin DC E 959 0 – 5 mg 0 – 300 mg
    Neotam E 9561 0 – 2 mg 0 – 120 mg
    Saccharin E 954 0 – 5 mg 0 – 300 mg
    Sucralose E 955 0 – 15 mg 0 – 900 mg
    Steviolglycoside E 960 0 – 4 mg 0 – 240 mg
    Thaumatin E 957 unbegrenzt

     

    *ADI-Wert= „Acceptable Daily Intake“, duldbare tägliche Aufnahmemenge“, beschreibt die Menge eines Stoffes, die eine Person ein Leben lang zu sich nehmen kann pro Kilo Körpergewicht.

     

    Fazit:

     

    Viele synthetische Süßstoffe sind zugelassen, aber die gesundheitlichen Einflüsse nicht wirklich nachweisbar. Das Problem: Sie haben eine viel höhere Süßkraft als Zucker. Es fehlt also Masse und LMT technologische Eigenschaften des Zuckers, wie das Eindicken von Flüssigkeiten (Ketchup) entfallen. Bestimmte Süßstoffe sind auch nicht hitzebeständig. Dadurch enthalten die Produkte, die mit Süßstoffen gesüßt werden, häufig noch viele andere chemische Inhaltsstoffe, Konservierungsstoffe und Stabilisatoren.

     

    Außerdem muss man aufpassen mit der Deklaration von Süßstoff enthaltenen Produkten. Das Werben mit „light“ bezieht sich immer auf die Reduktion von Zucker (es ist nach den gesetzlichen Bestimmungen möglich, wenn das Produkt 30% weniger Zucker als ein vergleichbares konventionelles Produkt enthält). „Light“ bezieht sich aber nicht auf den Kaloriengehalt des Produktes.

     

    Neben den synthetischen Süßstoffen gibt es noch die natürlichen Süßstoffe. Siehe folgender Podcast!

     

    xo, Marie

     

     

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    Quellen: